Predigt zur Christvesper mit Schwarzlichtspiel, 24.12.2024

Fri, 27 Dec 2024 12:54:55 +0000 von Martin-Luther-Kirchengemeinde Ahlem

Der Ansprache voraus geht das Spiel der Jugendlichen "Der kleine Trommler sucht das Weihnachtswunder"

Liebe Gemeinde,

wo ist das Weihnachtswunder? 

Ich finde eine Stelle aus dem Stück besonders gut: Der kleine Trommler klopft an die Tür eines Gasthauses und sagt: „Guten Abend, ist hier das Weihnachtswunder?" Der Wirt sagt: „Was meinst du?" - „Na, das Wunder von Weihnachten" „Ah, du meinst die Geschenke unterm Baum!" „Ne, das meine ich nicht, aber dennoch vielen Dank."  Die Tür geht zu. Auch an der nächsten Tür hat er keinen Erfolg. Er bekommt zwar eine Auskunft „das ist das gute Weihnachtsessen“, aber das meint er auch nicht. Er sucht das Weihnachtswunder, weil er beim Weihnachtswunder spielen will. Er weiß aber gar nicht, was das eigentlich ist. Er weiß nur: An Weihnachten geht es um mehr als um Schenken und Essen.

Wissen WIR denn, was das Weihnachtswunder ist und wo es ist? Zugegeben: es ist ja manchmal schon ein kleines Wunder, wenn die Geschenke unterm Baum passen und Freude bereiten. Und wenn das Weihnachtsessen gelingt und schmeckt. Und wenn sich die ganze Familie und alle Mitfeiernden verstehen und in Frieden miteinander das Fest feiern können. Schön ist es dann, wenn eine Krippe aufgebaut ist, Lieder und die Weihnachtsgeschichte zu hören sind. Und ganz wunderbar ist es, wenn wir daheim oder jetzt in diesem Gottesdienst in eine geheimnisvolle, wunderbare Weihnachtsstimmung kommen. Ist das schon das Weihnachtswunder?

Oder brauchen wir noch mehr?

Gehen wir noch mal zu dem kleinen Trommler Hans. Wie ging es mit ihm und seiner Suche weiter? An der letzten Tür bekommt er die Auskunft: Schau mal dort vorne in dem Stall nach, dort, wo die anderen Menschen sind.

Dann bricht er zusammen. Er konnte nicht mehr und war voller Zweifel, ob das Weihnachtswunder ihn überhaupt sehen und seine Musik hören will. 

In der letzten Szene kommt der Engel zu ihm und weckt ihn auf. Er hilft ihm hoch und schubst ihn in die Richtung zum Stall. Er schubst ihn dorthin, wo Gott erschienen ist, wo sich das Weihnachtswunder ereignet hat. Dort wird er aufgenommen, dort kann er spielen, dort will das Kind seine Trommel hören.

„Ich bin nur ein armer kleiner Junge“ hatte er zu dem Engel gesagt. Ja, genau deshalb ist er im Stall an der Krippe ein gern gesehener Besucher! Denn in der Krippe liegt ebenfalls ein armer kleiner Junge. Das ist das Weihnachtswunder. Dass Gott auf diesem Weg zu uns kommt und sich uns zeigt. So können wir begreifen, was er von uns will. So können wir ihn in unsere Herzen aufnehmen. „Fürchte dich nicht“ sagt der Engel zu ihm. 

In dem Lied, das wir vorhin gesungen haben, heißt es so schön: Lobt den Herrn, er ist nicht mehr hoch und fern. Er hat allen Glanz verlassen, / der ihn von den Menschen trennt, er geht jetzt durch unsre Straßen, wartet, dass man ihn erkennt.

So geht das also heute bei uns. Gott, der allen Glanz und Gloria abgelegt hat, alles, was ihn von den Menschen trennt, geht durch unsere Straßen und wartet, dass man ihn erkennt. Es ist der kleine Junge und das kleine Mädchen, es ist der Onkel, an den wir schon lange nicht mehr gedacht haben, es ist die Nachbarin, die einsam ist. 

Der kleine Trommler Hans hatte sich auf die Suche begeben, er hat  nicht aufgehört, nach dem Weihnachtswunder zu suchen, er hat an viele Türen geklopft. So sollten wir es auch machen. Und vielleicht brauchen wir manchmal  einen Engel in Menschengestalt, der uns anstubst und dabei hilft, an unsere Mitmenschen zu denken.

Noch mal unser Lied: Lobt den Herrn, er hat seine Menschen gern. / Hast du ihn noch nicht getroffen? / Wird dir nicht sein Wort gesagt? / Halte deine Türen offen, / denn er hat nach dir gefragt.
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